The orig­i­nal­i­ty of mod­ernism and oth­er west­ern myths: Art in the (post-​) colo­nial in­ter­stice

Ausgehend von der Analyse, wie die Idee der Originalität mit Vorstellungen von «Reinheit» im Diskurs über die Avantgarde der Moderne des 19. und 20 Jahrhunderts verbunden ist, argumentiert dieser Text, dass aufgrund dieses Mythos moderne und westliche Kunst weiterhin in der Kunstgeschichte gleichgesetzt und nicht-europäische als «verspätetete» Modernen identifiziert werden, die diese «nachahmen». Der gleichen Logik folgend legitimieren formale Neuerungen, die zwar global in der Kunstgeschichte zu beobachten sind, aber von der europäischen Avantgarde für sich als radikale Brüche in Anspruch genommen werden, das koloniale Projekt der Zivilisierung, Modernisierung und Beherrschung überseeischer Gebiete. Vor diesem Hintergrund wird hinterfragt und an Beispielen veranschaulicht, wie post-koloniale KünstlerInnen agieren können und mit welchen Mitteln sie auf eine Subjektposition reagieren, die von Seiten der Macht immer schon als Kopie, als (schwache) Imitation eines unerreichbaren Originals definiert ist.

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