Rezension: Beyond Molotovs
Abstract:
Die Publikation Beyond Molotovs. A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Strategies versammelt Perspektiven, die aufbauend auf einem anti-autoritären Demokratieverständnis einen Gesellschaftswandel anstreben. In 50 Beiträgen von überall auf der Welt berichten Kollektive, Organisationen und Vereine, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen von ihrer Arbeit gegen eine zunehmend autoritäre Welt, welche nicht nur politische, sondern gleichsam emotionale und ästhetische Ausmasse hat. Die Rezension gibt auf Grundlage ausgewählter Beiträge einen Einblick in (künstlerisch-gestalterische) Arbeitsweisen und fragt, inwiefern das Konzept der Counter-Strategies für die Kunst- und Kulturvermittlung anwendbar gemacht werden kann.

Rezension zu Beyond Molotovs. A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Strategies (2024). Herausgegeben von der International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies und kollektiv orangotango. Kollektiv orangotango ist Teil der International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies (IRGAC) der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Bielefeld, transcript Verlag. Der Sammelband ist als Print- sowie als kostenlose Digitalausgabe erhältlich. Eine kostenlose PDF-Vollversion ist zu finden unter https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-7055-4/beyond-molotovs-a-visual-handbook-of-anti-authoritarian-strategies/.

Der Sammelband Beyond Molotovs. A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Strategies bietet einen umfassenden Einblick in Projekte zivilgesellschaftlichen Engagements an der Schnittstelle zu künstlerisch-gestalterischen Praktiken. Die Publikation führt in den Begriff Counter-Strategies als Potenzial gesellschaftlicher Veränderungen ein, welche sich lokalen Ausformungen von Autoritarismus entgegenstellen. Anti-autoritäre Arbeit befindet sich an Kreuzungspunkten politischer Initiativen und Bewegungen, sie kann feministisch oder anti-rassistisch sein oder sich für Klimagerechtigkeit einsetzen. Die Mobilisierung anti-autoritärer Kräfte ist laut des Herausgeber*innen-Kollektivs orangotango unabdingbar für ein (zukünftiges) demokratisches Zusammenleben.

Alle Beiträge können auch aufgrund ihrer affektiven Potentiale im Kontext künstlerischer Praxis sowie anti-autoritärer Strategien gelesen werden. Daran anschliessend schlage ich folgende Fragestellungen für die Kunstvermittlung vor: Was für affektive Gegenstrategien gibt es bereits? Welche Sinneserfahrungen und Erfahrungsräume braucht es, damit sich Menschen einem autoritären System entgegenstellen?  So benennt Aurel Eschmann, Mitglied der IRGAC-Gruppe, die grundlegende Fragestellung der Publikation in einem Interview mit tipBerlin (siehe https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/beyond-molotovs-kunst-im-kampf-gegen-autorit%C3%A4re-tendenzen/ar-BB1nktZ2 [14.06.2024]). Wie lässt sich politische Teilhabe im Kontext künstlerisch-gestalterischer Ansätze formulieren? Durch mehr als 100 Autor*innen und Mitwirkende ergibt sich ein Spektrum an Projekten, welche von den Strajk-Kobiet-Protesten in Polen über anti-koloniales Mapping in Berlin bis hin zu einem Brettspiel über Verschwörungstheorien reichen.

Die 50 Beiträge werden von sechs Schwerpunkten strukturiert, die unterschiedliche Ansätze anti-autoritärer Strategien in sich tragen:

Expose – Accuse – Remember

Subvert – Hijack – Divert

Disrupt – Retake – Transfigure

Explore – Transcend – Desire

Sense – Convey – Assemble

Link – Weave – Nurture

Im Folgenden werde ich vier Beiträge – verfasst von den Autor*innen Ercan Altuntaş; Fabio Braun Carrasco; Fearless Collective; Julieta Mira und Germán Romeo Pena – kurz skizzieren, und damit leider nur einen kleinen Einblick liefern in das, was die Mitwirkenden in Beyond Molotovs. A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Strategies geleistet haben. Im letzten Teil der Rezension ordne ich die Publikation vor dem Hintergrund der anfangs aufgeworfenen Fragestellungen ein und diskutiere mögliche Anknüpfungspunkte für die Kunstvermittlung.

 

Einführung: „Beyond Authoritarianism. For an Anti-Facism of the 21st Century“

Welches (Vor-)Wissen benötige ich für anti-autoritäre Arbeit? Theoretische Einführungen in die komplexe Situation des Autoritarismus liefern Beiträge von Aurel Eschmann, Börries Nehe, Eva von Redecker, Gustavo Robles, Lorena Zárate und Firoozeh Farvardin. Diese Beiträge bieten eine fundierte Hilfestellung, begriffliche Analysen für die eigene kunstvermittlerische Position anwendbar zu machen, sind aber nicht unbedingt notwendig, um die einzelnen Initiativen politisch einordnen zu können. Mit „Beyond Authoritarianism. For an Anti-Facism of the 21st Century“ eröffnen Eschmann und Ehe (2024, 12) das Buch mit der grundlegenden These, dass das politische Phänomen des Autoritarismus nicht mit rationalen Argumenten überzeugt. Vielmehr knüpft Autoritarismus auf der Tiefenebene an, mobilisiert kollektive Affekte und adressiert existenzielle Ängste und Wünsche. Die Zunahme anti-demokratischer Tendenzen zeichnet sich mitunter in den Wahlerfolgen von rechtsextremen Parteien ab, in Machthabern wie Donald Trump in den USA, Narendra Modi in Indien und in militaristischen Regimen wie in Myanmar oder Syrien (vgl. Eschmann/Nehe 2024: 14). Autoritarismus ist als Symptom von Antagonismen zwischen grundlegenden Werten einer demokratischen Gesellschaft und den Strukturen eines späten Kapitalismus, welcher eng mit repressiven Strukturen wie Patriarchat, Rassismus und Kolonialismus verflochten ist, zu verorten (vgl. Eschmann/Nehe 2024: 13). Die daraus folgenden Internalisierungen haben direkten Einfluss auf Gefühle und Verhalten:

„Thus, we cannot approach authoritarian capitalist affectivity as a phenomenon that is external to us. Instead, we need to recognize and reflect on the fact that as subjects in late capitalism, we are necessarily shaped by these dynamics in one way or another. Capitalism is constantly exploiting our anxieties and desires, be it by commodifying our need for recognition on social media platforms, or by mobilizing our fears and aspirations through meritocracy and competition.“ (Eschmann/Nehe 2024: 13)

 

Expose – Accuse – Remember

Die Beiträge des ersten Teils des Buches widmen sich der kritischen Dokumentation autoritärer Systeme sowie dem Re-Writing oder Re-Mapping dominanter Narrative. In „Imagining Kurdistan. Drawing is an Act of Conscience“ dokumentiert der Künstler Ercan Altuntaş seinen Alltag in Kurdistan, einem geopolitisch umkämpften Gebiet, welches seit Jahrzehnten unter dem Einfluss angrenzender autoritärer islamischer Staaten, wie dem Iran, Syrien und der Türkei steht (vgl. Altuntaş 2024: 332). Die Malereien der „Migration Series“ bauen auf Altuntaş’ biografisch geleiteten Erfahrung auf, sein Heimatdorf verlassen zu müssen, im Wissen, nicht mehr zurückkehren zu können. Das zeichnerische Motiv der Flucht und der damit einhergehenden Migration repräsentiert für ihn ein globales Phänomen (vgl. ebd.: 334). Altuntaş’ Arbeiten sind nicht nur motivisch geleitet, sondern reagieren auf konkrete Umstände der zeichnerischen Handlung. Aufgrund von materiellen Einschränkungen im Kriegsalltag weicht Altuntaş auf digitale Zeichnungen Instagram: @jiyanmunzurr. aus oder verwendet Naturmaterialien aus seiner direkten Umgebung (vgl. ebd.: 336). Zeichnen dient so dem kollektiven Erinnern einerseits und schafft andererseits „the conscious responsibility of being part of reality“ (ebd.: 333). Dieser Prozess ist gleichermassen als Bewältigungs- sowie Gegenstrategie eines gewaltvollen politischen Kontextes zu sehen.

 

Subvert – Hijack – Divert

In der zweiten Sammlung mit dem Titel Subvert – Hijack – Divert werden Gegenstrategien analysiert, die die Instrumente und Praktiken autoritärer Systeme nutzen, um sie zu unterlaufen (vgl. Eschmann/Nehe 2024: 14). In seinem Beitrag „Left Memes. Resistance, Ridicule, and Belonging in Times of the Internet“ beschreibt der Autor Fabio Braun Carrasco in Hinblick auf die US-amerikanische Präsidentschaftswahl 2017, während der das Internet mit rechtspopulistischen Memes geflutet wurde, dass linke Links und rechts sind politische Richtungsbegriffe, sie können Einzelpersonen, Organisationen oder Parteien umfassen. Memes dort im Verhältnis erst verzögert an Popularität gewannen. Das grosse (politische) Potenzial von Memes bezeichnet er als „powerful vehicle of shared emotion – a digital marker of (political) community and belonging.“ (Braun Carrasco 2024: 154) Linke Memes zielen darauf ab, komplexe politische Inhalte wie Klimagerechtigkeit und Feminismus auf humorvolle und einfache Weise zu vermitteln. Während thematisch rechte Memes oftmals mit einer weniger komplexen Logik auf Gefühlsebene hantieren, werden sie leichter konsumierbar (vgl. Duhm 2021: 51). Was macht Memes mit linken Themen potenziell (un)zugänglich? The left can’t meme? Der Satz „The left can‘t meme“ ist Teil einer Diskussion über die Verwendung von Memes in politischen Kontexten, die 2016 durch Nutzer*innen des Internetforums 4chan aufgeworfen wurde. Es geht dabei um die These, dass rechte Gruppen oder Parteien besser darin wären, Memes zu produzieren und sie online zu verbreiten. Abgesehen von algorithmischen Biases auf Social Media, schreibt Braun Carrasco, zeichnen sich thematisch linke Memes häufig durch das Infragestellen der eigenen Positionierung aus. Persönliche Privilegien oder auch innerlinke Kämpfe und der Vorwurf, keine tragfähigen Alternativen zu schaffen, regen die betrachtende Person dazu an, sowohl die Außenwelt als auch die eigene Position darin zu hinterfragen und zu kritisieren (vgl. Braun Carrasco 2024: 155).

Hierbei wird klar, dass die Verschränkung inhaltlicher sowie formaler Mittel nicht als alleinstehendes Merkmal von Memes hingenommen werden sollte. Das Potenzial niedrigschwelliger gestalterischer Mittel lässt sich nicht über politische Lager hinweg gleich bewerten. Memes sind ein besonders durch ihre Anschlussfähigkeit beliebtes Medium für die Lehre, und müssen gerade deshalb in ihrer polarisierenden, emotionalen Wirkung ernst genommen werden. Der Beitrag von Braun Carrasco macht dies deutlich, indem er gefühlsbetonte Verhandlungen von Memes in das Rezeptionsverhalten des*der Betrachtenden mit aufnimmt.


 

Disrupt – Retake – Transfigure

Was heisst es, die Strassen zurückzuerobern? In der dritten Sammlung werden Interventionen im öffentlichen Raum beschrieben, welche sich den damit einhergehenden Gefahren und Repressionen stellen (vgl. Editors 2024: 15).

In „Erasing Borders Around Our Skin. Painting an Image of Ourselves the Way We Want To Be Seen, Heard, Loved“ berichtet die Aktivistin Gayatri Ganju über den mehrtägigen Workshop des Fearless Collective in Lucknow, einer Stadt im Norden Indiens. Nach dem ersten Lockdown 2020, der in Folge der Covid-19-Pandemie in Indien einer der strengsten Lockdowns weltweit war, initiierte das Kollektiv einen Workshop mit der Motivation, Frauen zu Sicherheit und Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zu verhelfen: „As women negotiating public space in South Asia, we are familiar with the fear of being touched. Young girls often learn to draw borders and boundaries around their bodies before they have learned what this really means.“ (Ganju 2024: 196) Im Rahmen des mehrtägigen Workshops beschäftigen sich die Teilnehmerinnen mit der Frage, was es heissen könnte, (de)koloniales Begehren auszudrücken und Körpergrenzen zu einem selbstbestimmten Teil ihrer Identität werden zu lassen (vgl. ebd.: 196).

In Uttar Presh, einem Stadtteil Lucknows, der bekannt ist für religiöse Intoleranz und gewaltvolle Übergriffe gegenüber Frauen und Minoritäten, findet der Workshop seine endgültige Form in einem öffentlichen Wandgemälde (vgl. ebd.: 197). Die Teilnehmerinnen beginnen dort, wo sonst nur wenige Frauen sichtbar sind, heimlich oder unter Aufsicht, ihre Wünsche zu visualisieren.

 

Sense – Convey – Assemble

In Sense – Convey – Assemble beschäftigen sich die Autor*innen mit der Entwicklung einer widerständigen gemeinsamen Sprache, die sich zum Beispiel in Symbolen, Ritualen oder Gesten wiederfinden lässt. Eine gemeinsame Sprache entwickeln heisst hier, der Welt einen kollektiven Sinn zu geben (vgl. Editors 2024: 17).

Julieta Mira und Germán Romeo Pena schreiben über die Transformation eines Tuches, das über Jahrzehnte hinweg als Symbol politischer Forderungen von Frauen gegen autoritäre Regierungen in Argentinien fungierte. Das weisse Kopftuch als aktivistisches Kleidungsstück entstand in der Bewegung Madres de Plaza de Mayo (Mothers of Plaza de Mayo). Es symbolisiert den Widerstand der Mütter, deren Söhne und Töchter während der argentinischen Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 verschollen sind oder entführt wurden (vgl. Mira/Pena 2024: 308). Seit 2003 tritt das Tuch wieder als Erkennungszeichen in den Protesten der marea verde (green tide/wave) auf. Nun grün eingefärbt, steht es für die Forderungen nach sexuellen und reproduktiven Rechten für Frauen (Recht auf Abtreibung, Entkriminalisierung etc.) (vgl. ebd.: 310). Die Tücher sind Akteur*innen eines intergenerationellen Dialogs: Sie weisen Nähte und Stickmuster auf, sind gebunden, verknotet und gespannt und tragen Spuren der Vergangenheit in die Gegenwart. 

 

Counter-Strategies for Art Education?

Die Beiträge setzen sich aus diversen geographischen Kontexten zusammen, wobei Europa und Lateinamerika im Vergleich zu Afrika und Ozeanien leicht überrepräsentiert sind. Dieser Widerspruch wird in der Publikation reflektiert, und gliedert sich somit in die (selbst-)kritische Grundhaltung der Autor*innen ein, sollte aber in der weiterführenden Rezeption des Buches mitdiskutiert werden. Durch die visuelle Handhabung des Buches und die non-lineare Gliederung der Beiträge gelingt es den Herausgeber*innen über die inhaltliche Sondierung hinauszugehen und die Leseerfahrung zu einem selbstbestimmten Teil von Wissensproduktion werden zu lassen.

Im kunstvermittlerischen Feld ist es meiner Meinung nach wesentlich zu erforschen, wie politische Teilhabe und künstlerisch-gestalterische Mittel und Strategien miteinander verknüpft sind. Diese Publikation beschäftigt sich nicht mit etablierten Diskussionen um politische Kunst. Sie entwickelt eher ein Selbstverständnis, welches künstlerisch-gestalterische Praktiken als intrinsisch wirkungsvoll in Bezug auf gesellschaftliche Veränderungen betrachtet. Sinnliche Erfahrungen und kognitive Ausdrucksmöglichkeiten fungieren in diesem Prozess als Brücke zwischen den unmittelbaren Erfahrungen des Individuums und dem, was Altuntaş mittels seiner Kunst als „Act of Conscience“ beschreibt: das Bewusstsein über die politische Einflussnahme auf das tägliche Leben, auf Emotionen und auf die eigene Identität. Dies wird gleichsam deutlich in der Analyse der Gestaltung linker Memes von Braun Carrasco, in denen inhaltliche Kritik nicht nur anhand politischer Sachlagen formuliert wird, sondern den*die Betrachter*in mit umfasst.

Beim Lesen der einzelnen Beiträge wird deutlich, dass künstlerisch-gestalterischer Ausdruck – sei es Zeichnen, Nähen oder Designen – dort nicht bloß als Darstellung politischer Konflikte dient, sondern vielmehr als bedeutendes affektives Potential auftritt. In dem Projekt „Erasing Borders Around Our Skin. Painting an Image of Ourselves the Way We Want To Be Seen, Heard, Loved“ schaffen die Teilnehmer*innen durch die Visualisierung ihrer Wünsche nicht nur ein Wandbild, sondern entwickeln gleichzeitig ein kraftvolles Gegennarrativ zu den Bedrohungen, die von ihrem Umfeld ausgehen. Darüber hinaus sind die gestalterischen Mittel selbst bedeutungstragend und fungieren als Grundlage einer gemeinsamen Sprache, die sich über Generationen hinweg entfalten kann – wie das Protesttuch in der „marea verde“-Bewegung deutlich macht.

Aktivist*innen mögen sich in direkter Opposition zu den Missständen sehen, die man anprangert, und gemäss ihrer politischen Überzeugung handeln. Hier kann die Positionierung als Kunstvermittler*in jedoch differenzierter sein, indem künstlerisch-gestalterische Prozesse bereits eine Vielzahl an Ausdrucksmöglichkeiten und Handlungen vereinen. Ich möchte vorschlagen, Counter-Strategies als Methode gegen autoritäre Tendenzen in der Bildungsarbeit, ob in Schule oder in der freien Vermittlungsarbeit, zu denken. Der Begriff Counter-Strategies erscheint auf den ersten Blick sehr binär strukturiert. Das „counter“ im Sinne von „gegen etwas sein“ impliziert notwendigerweise auch ein „für“, was eine dichotome Sichtweise bietet. Diese inhaltlichen Kategorien können im Kontext struktureller politischer Dynamiken, wie Alltagsrassismus, eindimensional wirken. Trotzdem empfinde ich den Vorschlag der Counter-Strategies als ermächtigend, da er ermutigt, die persönliche Überforderung angesichts politischer Szenarien, wie dem europaweiten Erstarken rechter Parteien und Bündnisse, aktiv zu bewältigen. In diesem Sinne sind Counter-Strategies nicht nur als statisches Dagegen zu verstehen, sondern als Teil eines Bewusstseinsprozesses, der es ermöglicht, durch künstlerisch-gestalterische Prozesse handlungsfähig und resilient zu sein. Es bietet die Möglichkeit, sich als aktive Akteur*innen im politischen Geschehen zu positionieren und neue Perspektiven auf den eigenen Umgang mit Machtverhältnissen zu entwickeln.

Beyond Molotovs. A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Strategies kann eine wichtige Sammlung von Inspirationen für eine kunstvermittlerische Praxis sein, die ein Bewusstsein für die Dringlichkeit schafft, eine Kultur kritischen Denkens und Fühlens und intellektuellen Mutes zu fördern, um Individuen dazu zu befähigen, Akteur*innen positiver Veränderungen und Verteidiger*innen einer gerechteren Welt zu werden. Denn es ist eine breite Palette von Initiativen notwendig, um den autoritären Angriffen auf Demokratie und soziale Rechte zu begegnen.




Referenzen

Duhm, Lisa (2021): Sie sind überall. Gegen Faschismus in deinem Feed. Stuttgart, gabriel verlag.







Kurzbiografien der Autor_innen: