Lernen von Kunst und Design im Labor: Eine Datensammlung früherer Kunst- und Designausbildungen
Abstract:
In diesem Beitrag betrachte ich Veränderungen in der Kunst- und Design-Ausbildung unter dem Gesichtspunkt des Wandels von methodologischen und kulturellen Praktiken. Ich vergleiche historische Lernprozesse mit modernen Praktiken im Bereich Kunst und Gestaltung, um vielfältige Forschungs- und Lehrmethoden für das Learning Lab Arts and Design (LLAD) auszumachen. In den ersten westlichen Kunstakademien wurde Lernen als Nachahmung ästhetischer Vorgaben verstanden, während in den frühen Zünften das Erlernen gestalterischer Fähigkeiten immer in Zusammenhang mit Wissenstransfer und der Entwicklung neuer Produkte stand. In den späteren Kunst- und Designschulen bewegte sich die Ausbildung weg von vorgegebenen Mustern und Medien hin zu individueller Kreativität und Transformation und wurde zudem oft Ausdrucksform eines kreativen Protests. Das Erlernen von Kunst wurde zu einer Praxis, in der nicht das Ergebnis, sondern der Prozess im Mittelpunkt steht. Heute schlage ich vor, dass Gestaltung und künstlerisches Schaffen im LLAD als vielfältige Lernpraktiken im digitalen und virtuellen Raum vermittelt werden. Lernen soll mittels einer Vielfalt von Aktivitäten stattfinden. Dazu gehören: ausdrücken, austauschen, befreien, beobachten, dekonstruieren, denken, digitalisieren, drehen, emanzipieren, erfahren, erinnern, erziehen, experimentieren, fliessen, formen, forschen, fortführen, gestalten, imitieren, interagieren, intervenieren, kartographieren, kombinieren, konstruieren, kopieren, kreieren, kritisieren, leben, lernen, materialisieren, messen, öffnen, partizipieren, performen, politisieren, produzieren, protestieren, recyceln, reflektieren, reformieren, rekonstruieren, so tun als ob, spiegeln, spielen, standardisieren, theoretisieren, transformieren, überschreiten, verarbeiten, verbinden, vergessen, versuchen, werden, wiederholen, zeichnen.

Eine Übersetzung liegt noch nicht vor.

Kurzbiografien der Autor_innen: