Schlagwörter: Museum, Strukturen, Wissensvermittlung
Im Rahmen des Seminars „Situierung zwischen den Stühlen“ bei der ehemaligen Kulturagentin Silke Ballath haben uns als Gruppe von Kunst-Lehramtsstudierenden der Universität zu Köln besonders Zugänge zu und eine dekoloniale Umstrukturierung von Museen interessiert. In unserer Zusammenarbeit sind wir zu folgender Leitfrage gekommen: „Wie können die kolonialen Strukturen eines Museums aufgebrochen und Zugänge geschaffen werden?“.
Wir haben uns neben thematischen, hierarchischen und gestalterischen Gegebenheiten in Museen besonders mit Schüler*innen als Zielgruppe auseinandergesetzt, da diese für uns als Lehramtsstudierende im Fokus stehen. Neben unseren Diskussionen innerhalb der Gruppe bot ein Interview mit der Kulturwissenschaftlerin und Kunstvermittlerin Duygu Örs neuen Input zu weiteren Themen wie Räumlichkeiten und Ausstellungen in Museen sowie deren Akteur*innen. Ausserdem thematisierten wir in dem Gespräch westliche Kunst, Raubkunst und bereits durchgeführte sowie noch ausstehende Entwicklungen von Museen als Kultureinrichtungen.
Nach intensiver Literaturrecherche unterschiedlicher kunstpädagogischer Positionen haben wir bei gemeinsamen Treffen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den theoretischen Positionen und unseren eigenen Standpunkten gesucht. So hat sich die inhaltliche Orientierung der Forschung immer mehr auf die Themen Postkolonialismus und kritische Kunstvermittlung fokussiert. Der nachfolgende Podcast stellt das Ergebnis unserer Auseinandersetzung mit der Historie, den Funktionen, den Akteur*innen und den Zielgruppen des Museums und deren Relation zur Schule dar.
Welche Verantwortung tragen wir als zukünftige Lehrkräfte dafür, wichtige und zentrale Herausforderungen sowie Bedingungen von Rassismus und Restitution in Museen gemeinsam mit Schüler*innen zu erforschen, zu erarbeiten und kritisch zu befragen? Wie wird die Organisation Schule zu einem Ort, an dem diese Themen behandelt werden?
Die politische Position von Bildungsinstitutionen wie z.B. Schulen oder Museen wird vor allem durch ihre Struktur reflektiert, die sich heutzutage noch immer durch eurozentrische und hegemoniale Machtverhältnisse auszeichnet. Ziel hingegen sollten inklusivere und diversere Museen und Bildungsorganisationen sein. Das grundlegende Recht auf Bildung, unabhängig von sozioökonomischen Faktoren, sollte von allen Kultur- und Bildungsinstitutionen unterstützt werden.
Welches Potential bietet der Kunstunterricht in der Schule, um Themen wir Restitution in Museen oder Rassismus anzusprechen und zu befragen? Und wie werden dekoloniale Praktiken in den Kunstkanon eingeführt, um diesen zu erweitern?
Podcast: ,,Zugänge und Strukturen - Ein Gespräch”, 2021
Referenzen
Castro Varela, María do Mar (2007): Verlernen und die Strategie des unsichtbaren Ausbesserns. Bildung und Postkoloniale Kritik. In: Sternfeld, Nora/Dertschei, Eva/Toledo, Carlos (Hg.), Bildpunkt Zeitschrift der IG Bildende Kunst: Widerstand. Macht. Wissen, S. 4–7. http://www.machenkunstweil.ufg.ac.at/materialien/bildpunkt/bp_h07_web.pdf [16.07.22]