‹Natürliche Kunsterziehung› – Biologismen im kunstpädagogischen Diskurs

In ihrem fachgeschichtlichen Beitrag geht Anna Schürch der Frage nach, wie biologistische Argumentationsfiguren das Denk- und Sagbare der deutschsprachigen Kunstpädagogik prägen. Insbesondere die evolutionsbiologische These der «biogenetischen Grundregel»kam seit dem frühen 20. Jahrhundert dem Anliegen entgegen, das Fach auf Basis angeblicher universeller Gesetzmässigkeiten zu etablieren.  Die zeichnerische Entwicklung des Kindes wurde dabei ins Zentrum gerückt und in Analogie zu der Entwicklung der Kunst im Laufe der Geschichte gesehen. Bezogen auf die Schweiz lassen sich diese diskursprägenden und bis heute wirkmächtigen Argumentationsfiguren exemplarisch anhand der Rezeption der Theorie von Britsch/Kornmann ab Ende der 1920er-Jahre zeigen, sowie anhand der Diskussionen um eine musische Konzeption der Kunstpädagogik in der Nachkriegszeit.

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